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Finanzbildung

Teil 2 – drei praktische Finanzgewohnheiten

Aller Anfang ist schwer!

Zu Beginn sträubt sich in der Regel alles dagegen mit einer tiefgehenden Analyse zu beginnen. Das ist normal, denn in Wirklichkeit wissen wir sehr genau wie wir uns verhalten und warum wir da stehen, wo wir stehen. Die Wahrheit ist nicht immer schön, aber nur wenn wir wissen, wo wir starten können wir was verändern.

Zum Beispiel ist es eine weit verbreitete Gewohnheit ist jeden Monat mehr auszugeben als einzunehmen. Es handelt sich hierbei um eine ungesunde Gewohnheit, da sie unserem langfristigen Ziel, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, nicht entspricht. Diese Gewohnheit entwickelt sich übrigens eher aus Versehen als bewusst. Das kann unter anderem vorkommen, wenn wir keinen Überblick über unsere Finanzen haben.

So entwicklen wir neue Gewohnheiten

Durch häufige Wiederholungen können wir neue Gewohnheiten etablieren. Dazu benötigen wir ca. 21 Tage bei fast täglicher Wiederholung. Entscheidend ist häufig kleinere Schritte zu unternehmen, also lieber jeden Tag ein bisschen nach vorne, als sich zu viel für das Wochenende vorzunehmen.

Drei gute Finanzgewohnheiten für den Anfang

Im folgenden Abschnitt gebe ich dir drei Gewohnheiten an die Hand, die sehr einfach in der Umsetzung sind und wenig Zeit in Anspruch nehmen.

Jedes der folgenden Tools hat das Ziel dir die Kontrolle zurückzugeben. Denn wenn du nicht weißt, wo du aktuell stehst, ist es auch schwer den Weg zu seinen Zielen zu finden. Mit der Zeit werden aus den einfachen Tools wertvolle Gewohnheiten.

Dokumentation der Ausgaben

Ja langweilig, Haushaltsbuch – haben meine Großelten immer gemacht sowas altmodisches. – Das dachte ich auch. Aber versuch es mal über einen Zeitraum von 30 Tagen!

Du wirst merken es hat viele Vorteile. Zum einen haben wir einen viel besseren Überblick darüber was mit unserem Geld passiert und auf der anderen Seite bekommen wir sogar ein Feedback zu unseren Konsumgewohnheiten.

Außerdem ist es einer der wesentlichen Bausteine für das nächste Tool.

Hier ein Beispiel, wie sowas aussehen kann.

DatumWoWievielKategorie
01.02.2023Edeka22,35€Lebensmittel
02.02.2023Aral105,65€PKW
03.02.2023Kino23,50€Luxus

So oder so ähnlich würde das bei euch aussehen. Tatsächlich habe ich die einzelnen Rechnungen noch weiter aufgeteilt, da sich in dem Einkauf bei Edeka z.B. noch Luxusartikel wie Schokolade, Wein etc. verbergen können. Je detaillierter die Aufschlüsselung am Ende ist, desto genauer wird das Bild eurer Konsumgewohnheiten.

Es gibt auch zwei Apps, die ich empfehlen kann, mit denen ihr das ganz bequem unterwegs machen könnt. Später lassen sich die einzelnen Positionen ganz entspannt in die Tabelle einpflegen. Je nach Geschmack reicht auch die Übersicht in den Apps für den Überblick.

Fabit

Hier geht es zu Fabit.

MeineFinanzen

Hier findest du die Meine Finanzen App

Die Apps auf dem Smartphone haben den großen Vorteil, dass ich alles sofort eintragen und mit einer Kategorie versehen kann. Dann werden mir meine Ausgaben sehr übersichtlich dargestellt.

Beide Apps eignen sich gleichermaßen für die Dokumentation der Ausgaben und außerdem sind beide kostenlos verfügbar. Persönlich nutze ich Meine Finanzen weil ich mir hier kein Konto erstellen musste.

Monatliche Ausgabenübersicht bzw. Budgetierung

Das ist ein ganz wichtiges Tool für unsere Vermögensplanung. Denn nur wenn ich weiß, was ich ausgebe, sehe ich was mir für Investitionen zur Verfügung steht.

Die Tabelle ist schon etwas komplexer.

Es handelt sich hierbei um ein fiktives Beispiel.

Wenn ihr mit der Tabelle arbeiten wollt, könnt ihr euch das Beispiel herunterladen. Es handelt sich dabei um ein Openoffice Dokument und kann damit kostenfrei genutzt und bearbeitet werden.

Ich finde die farbliche Unterscheidung bei den Fixkosten etc. für den Überblick hilfreich. Dadurch erkenne ich sofort was meine Fixkosten bzw. variable Kosten sind.

Die Tabelle sollte natürlich auf eure Bedürfnisse angepasst werden. Falls du Kinder hast, kann die Tabelle viele weitere Zeilen für Schulbücher, Kleidung, Spielzeug etc. beinhalten.

Durch die anschließende Aufstellung, also die Betrachtung auf den Zeitraum von 12 Monaten gesehen, wird uns deutlich wieviel Geld uns eigentlich zur Verfügung steht.

Hinweis: Wenn unsere Ausgaben höher sind als unsere monatlichen Einnahmen, dann ist hier umgehender Handlungsbedarf!

Prüfe daher ganz genau welche Ausgaben notwendige Ausgaben sind und welche du vielleicht steichen kannst. Dazu könnten alte Vereinsmitgliedschaften, Zeitschriftenabos etc. gehören.

Persönliche Bilanz

Kommen wir nun zur Königsdisziplin.

Meine persönliche Bilanz erstelle ich seit Jahren regelmäßig und habe dadurch einen sauberen Überblick über meine Vermögensentwicklung. Dadurch sehe ich auch, ob sich alles so entwickelt wie erwartet oder ob ich nachsteuern muss. Bereits nach 5 Jahren zeigt sich ein Übergang zum exponentiellen Wachstum. Das ist überaus motivierend und lehrreich.

Hier ein Beispiel, wie sowas aussehen kann.

Auch hier könnt ihr euch die Vorlage als Arbeitsgrundlage herunterladen.

Je nachdem wie weit ihr bereits in dem Prozess seid, stehen mehr oder weniger Punkte unter Verbindlichkeiten bzw. Vermögen. Also keine Panik, wenn bisher wenig unter Vermögen zu finden ist. Das Ganze hat schließlich die Funktion uns einen Überblick zu geben.

Der Punkt Eigenkapital bzw. Nettovermögen sollte allderings einen positiven Wert ergeben. Ist dies nicht der Fall, solltest du dich mit der Übersicht deiner monatlichen Ausgaben befassen. Denn erst wenn etwas überbleibt, können wir es auch investieren.

Im nächsten Teil über Finanzgewohnheiten werde ich auf die „Pay yourself first“ – Methode eingehen und warum diese Gewohnheit so gut funktioniert.

Entspannte Grüße,
Paul

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